"Steampunk" ist die Bewegung, die ältere, aber schon
bestens funktionierende Gegenstände, gerne mechanisch und möglichst nur
versteckt elektrisch, im Design, im Alltag und in Rollenspielen herzeigt und
nutzt. Ich bin hier beim Rollenspiel "Port Alberich" im Nibelungenturm in
Worms am 24. und 25.8.2018 mit der Kamera unterwegs. Zwei Eidgenossen (also Menschen aus der Schweiz) haben ein kleines Postamt aufgebaut, an dem wir während des Rollenspiels Telegramme aufgeben können und auch - o Wunder (da müssen die Leute vom Postamt unsere Steampunk-Pseudonyme schnell gelernt haben) in Empfang nehmen. Unter anderem gab es sogar eine gespielte Brieffreundschaft :-). Vor dem Postamt liegt ein fünf mal fünf Meter großes Large Format Reprint einer alten Karte von Worms, mit deren Hilfe ein Zeppelin-Flugplatz-Lotsensystem den ganzen Raum ergreifend gespielt wird. Zwei Stockwerke tiefer gibt es eine Messe, die (Fantasie-) Produkte von 1904 präsentiert - unter anderem durfte sich da ein Schuh-Designer austoben. Fantastische Welten, von deren Bestandteilen ich hier einiges cinematogaphiere. Wenn im Film ein rhythmusgebendes Taktgeräusch auftaucht: Das sind geloopte Klack-Geräusche, als ich die Stempel des Postamtes wieder hinlegte. Und da ich schon mal am Loopen bin, ersetzt das Hupen eines Morsegerätes die Riff-Gitarre. Einige zufällige Bemerkungen im Raum liefern menschliche Stimme und werden ebenfalls mechanistisch geloopt. Mechanisch Funktionierendes erfreut den Steampunker! |