Meine Freundin schmollte am 21.11.2021: "Heute nur
bin ich auf der Messe, und gestern und vorgestern bist du aufgetreten".
Also gebe ich ihr eine Woche später am 27.11. ein Zimmerkonzert.
Kurz vor dem Singen erinnere ich mich an das Gedicht
"Reklame" von Joachim Ringelnatz von 1928: Da beschreibt Ringelnatz, wie
sehr ihn eine Werbung verfolgt.
Mein Text und die Gitarre entstehen hier im Zimmer
spontan. Was ich auf der Spielemesse gar nicht erst in Angriff nahm, was
aber mein Wunsch für eine "Textwerkstatt" mit wenigen Anwesenden war,
erfüllt sich hier. Die Gitarre ist dabei typisch provisorisch, spielt
einfache Akkorde. Aber so läuft Pop, hey. Die Worte hingegen sind sogleich
ziemlich komplex:
Den Text kann ich fast wörtlich
beibehalten! Ein Refrain fällt mir noch ein:
Reklame
umgarnt
den Herrn und die Dame
Der Fachmann warnt -
doch vergeblich.
Wir fallen dem Werbeschleim
anheim.