"Die Versuchung des heiligen
Antonius" ist eines der Motive, die einerseits behaupten können, sich auf
die Bibel zu beziehen und damit innerhalb der Bildmotiv-Diktatur der
Kirche ihren Platz finden - die aber andererseits bei den Gestalten, die
den geplagten Antonius heimsuchen, den Malern ihren ersehnten Freiraum
geben.

Oben hat Nemo von Klang ein Ölgemälde
von David Teniers von 1650 in eine mystische Grafik umgewandelt. Unten nun
steht unser Antonius mit Cowboyhut, umgeben von typischen
Steampunk-Gespenstern: Die kriegerische, die geistige und die weibliche
Versuchung umgarnen ihn. Möge er ein friedliches schlichtes keusches Gemüt
bleiben, wünschen sich die Kirche und die Bibel. Heimlich aber
signalisiert das Bild: Junge, diese Versuchungen sind dein Fahrwasser!
Nimm die Hände vom Himmel und packe zu!
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